Ádám György: Empfindung, Bewusstsein, Gedächtnis ... mit den Augen des Biologen (Budapest, 1980)

Während diese kleine Arbeit entstand, hielt sich der Autor das Interesse der Zuhörerschaft der oben erwähnten Vorträge vor Augen. Er dachte an den Philosophen und Pädagogen, die ohne eine genauere Kenntnis der Biologie bzw. der widerspiegelnden und kenntnisspeichemden Funktionen des Gehirns in ihrer Arbeit nicht voran­schreiten können, an den Physiker und Elektroingenieur, die ihre modernen informationstheoretischen oder nach­richtentechnischen Kenntnisse in der Himforschung an­wenden möchten, an den Biologen, Arzt oder Psychologen, die ihre Studien schon vor längerer Zeit absolviert haben und anstelle des Studiums von umfassender Fachliteratur ihre Kenntnisse in kurzer, kompakter und leicht verständ­licher Form auffrischen möchten. In diesem Sinne hat mein Buch also populärwissen­schaftlichen Charakter. In Aufbau und Auswahl der An­gaben hat sich der Autor außer auf die eigenen experi­mentellen Daten auch auf die breite Basis der wichtigsten himphysiologischen Quellen werke der vergangenen Jahre gestützt und stellenweise auch das Blustrationsmaterial führender wissenschaftlicher und populärwissenschaft­licher Zeitschriften verwandt. Die ungarische Ausgabe meines Buches war schnell ver­griffen. Das war nicht erstaunlich, denn es erschien zu einer Zeit, als die Entdeckungen der Himforschung einen unglaublich schnellen Auftrieb erlebten. Es ist mir eine große Freude, daß zugleich mit dem Erscheinen der zweiten ungarischen Ausgabe die deutsch- und englisch­sprachigen Leser Interesse für dieses Taschenbuch be­kunden. Das Thema des Buches beschränkt sich auf die kennt­­nisaufnehmende und -speichernde Funktion des Gehirns, anders ausgedrückt, auf die biologischen Prozesse der In­formationsaufnahme und -Verarbeitung. Diese engere Thematik wurde von mir in erster Linie nicht aus meinem eigenen wissenschaftlichen Interessenkreis der Psycho­logie gewählt, sondern in der Überzeugung, daß unter den höheren Hirnfunktionen hauptsächlich die Regeln der 5

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