Andreánszky Gábor: Die Flora der sarmatischen Stufe in Ungarn. Die paläoökologischen und zönologischen Beziehungen ihrer Entwicklungsgeschichte (Budapest, 1959)

Gabriel Andreánszky DIE FLORA DER SARMATISCHEN STUFE IN UNGARN Das Werk behandelt die sarmati­­sche Flora von Ungarn, die an Reich­tum und Mannigfaltigkeit unter den ersten der Welt steht, in einer auch im Weltmaßstab völlig neuen Weise, nach allen Gesichtspunkten der mo­dernsten Vegetationsforschung. Der bekannte Forscher der ungari­schen Tertiärflora faßt die Ergebnisse jahrzehntelanger Erfahrung zusam­men und führt dem Leser ein halbes Tausend Arten der fossilen Flora Ungarns vor Augen. Über 16 000 Pflanzenreste — zum größten Teil vom Verfasser selbst und seinen Mitarbeitern zutage gefördert — bil­den das reiche Fossilienmaterial, das dem Autor ermöglichte, die Flora und Vegetation der einzelnen Fund­orte bis auf die Einzelheiten zu rekonstruieren und zu analysieren. Für jede Einzelflora wurden die klimatischen Verhältnisse, das Antlitz der Vegetation, ihre Periodizität, die Schichtung des Waldes, die Beleuch­tungsverhältnisse im Waldinneren usw. bestimmt. Ein großes Gewicht wurde auf die zönologischen Ver­hältnisse gelegt. Das Nebeneinander­stellen der Einzelfloren mit all ihren Eigenheiten führte zur Feststellung der chronologischen Reihenfolge und zur Gliederung des ungarischen Sar­­mats, was auf Grund tierischer Fos­silien unmöglich war. Die Arten werden in systematischer Reihenfolge einzeln behandelt, ihre verwandtschaftlichen Beziehungen, ihre Ökologie, besonders ihre klimati­schen Ansprüche und ihr zönologisches Verhalten, womöglich aber auch ihre Abstammung und Urgeschichte ent­worfen. In der Florengeschichte be­kommt der Leser ein anschauliches Bild über den Wandel des Klimas während des Sarmats, über die damit verknüpften Änderungen in der Zu­sammensetzung der Flora und im Antlitz, in der Ökologie, sogar Zöno­­logie der jeweiligen Pflanzendecke. Auch die Zonierung der Pflanzen­gesellschaft und ihre fortdauernde Entwicklung werden ausführlich be­sprochen. Mehrere Hundert fachkun­dige Zeichnungen und Photographien stellen die interessanterenPflanzen­­abdrücke zur Schau. Die Tabellen geben eine gute Übersicht über die einzelnen Arten und ihre Verbrei­tung im ungarischen Sarmat, ferner über die Reihenfolge und die Eigen­heiten der Floren der einzelnen Fund­orte. Die Graphikone veranschau­lichen den Gang der regionalen Ver­wandtschaft und der klimatischen Faktoren über die ganze Stufe.

Next