János Nagy: Maisproduktion (Budapest, 2018)

8. Maisanbau

8.7. Pflanzenschutz im Mais 313 8.7. PFLANZENSCHUTZ IM MAIS Eine deutliche Einschränkung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln wird heute überall für eine der wichtigsten Aufgaben gehalten. Doch die umweltschonendste Me­thode ist immer noch die Züchtung und der Anbau von krankheitsresistenten Pflanzen. Die Erhöhung der Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten ist heute ein wichtigeres Ziel (Király 2005). Beim Pflanzenschutz im Maisbestand ist die Reduzierung des Unkrautbefalls von entscheidender Bedeutung. Diese wird durch die Bekämpfung von Krankheitserregern und Schädlingen ergänzt. Zahlreiche Schaderreger und Schädlinge im Maisbestand sind bekannt, doch aus ökonomischer Sicht gilt der Maiswurzelbohrer (Diabrotica vir­­gifera virgifera) als der gefährlichste Schädling. Bei der Verwendung von Saatgut kann es auch durch Quarantänebedingungen Schäd­linge geben, die z. B. die Rentabilität des Anbaus dadurch gefährden, dass sie die Pro­duktionskosten erhöhen. Pflanzenschutzbestimmungen und Maßnahmen zum Pflan­zenschutz helfen, dem Auftauchen und der Ausbreitung von Quarantäneorganismen vorzubeugen. Die vielseitige Verwendung von Mais, die anteilsmäßig großen Anbauflächen und der Einsatz von Langzeitherbiziden hatten den zunehmenden Anbau in Monokultur zum Ergebnis. Monokultur bietet Krankheitserregern, wie dem Maisverzwergungsmo­­saik-Virus (Maize dwarf mosaic virus), dem Fusarium spp., Bipolaris spp., Exserohilum spp., Ustilago may dis usw., tierischen Schädlingen, wie z. B. dem Maisrüßler (Tanymecus dila­­ticollis) und Maiswurzelbohrer, sowie bestimmten Unkräutern, wie Sorghum halepense Panicum - und Setaria - Artem günstige Bedingungen für die Vermehrung. Um das zu vermeiden, sollte man Mais statt in Monokultur lieber in der Fruchtfolge anbauen. In den vergangenen Jahren ging der Anteil der Maismonokulturen wegen der durch Maiswurzelbohrer verursachten Schäden zurück (Glits et al. 1997). Anbautechnische Maßnahmen spielen im Schutz von Maisbeständen eine entschei­dende Rolle. Im Laufe der Bodenbearbeitung und der Pflanzenpflege verringert man die Lebensbedingungen und Ausbreitungsmöglichkeiten der Schaderreger und Schäd­linge sowie der keimenden Unkräuter. Anbautechnische Maßnahmen sind auch beim Eindämmen von Schäden durch Maiszünzler wichtig. Die Raupe überwintert im Mais­stängel, daher bedeutet die Vernichtung der Stängel nach der Ernte eine wirksame Bekämpfung des Schädlings. Es gibt mehrere Methoden der Vernichtung. Diese sind bis Mitte April des folgenden Jahres erfolgreich anwendbar. Eine der besten Lösungen stellt das Pressen bzw. Wickeln von Ballen und der Abtransport dieser vom Acker dar. Sollten die Stängel auf dem Feld bleiben, kann man durch maschinelles Aufreissen der Stängel die Mehrheit der Raupen vernichten. Wirksamer ist es, wenn die Pflanzenreste in den Boden eingearbeitet werden, mindestens 10 cm tief. Weil Maisstängel bis zum Frühjahr des folgenden Jahres im Boden abgebaut werden, wird die Überwinterung der Schädlinge erschwert und ihre Zahl reduziert (Bognár et al. 2003). Die richtig gewählte Pflanzenfolge trägt ebenso zur Schadensbegrenzung im Bo­den bei. Die Zahl der Schädlinge, deren Lebensraum im Boden ist, wie z. B. die der Schnellkäfer (Elateridae-Arten), steigt auf jahrelang nicht bearbeiteten Flächen an, des­halb sollte man auf frisch aufgebrochenem Grünland, auf dem früher Schmetterlings­

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