Tompa József: Ungarische Grammatik. Aus den Arbeiten des Instituts für Sprachwissenschaft an der Ungarischen Akademie der Wissenschaften (Budapest, 1968)

Satzlehre

DIE APPOSITION 297 Mengenbezeichnung (ein Numerale: József Attila szonettet is írt vagy negyvenet ’Attila József hat auch Sonette geschrieben, etwa vierzig’; ein Substantiv: Szén is volt a kocsin, egész hálom ’Auf dem Wagen war auch Kohle, ein ganzer Haufen’). Das Bezugs wort ist zumeist auch in diesem Falle ein Substantiv oder ein substantivwertiges Wort. C) Die possessive Apposition ist ein Substantiv oder ein sub­stantivwertiges anderes Wort auf das Besitzzeichen é bzw. ein Possessiv­pronomen; diese Appositionen sind mit dem Possessivattribut gleichwertig (ein Substantiv: A lakásban, a sógoráéban, jó meleg volt ’In der Wohnung, in der seines/ihres Schwagers war es schön warm’ [d. h. a sógor lakásában... ’in der Wohnung des Schwagers’]; ein Pronomen: A pénz, az övé, már elfogyott ’Das Geld, das seine/ihre, ist schon aus [d. h.: az ő pénze... ’sein/ihr Geld . . .’]). 2. Die identifizierende Apposition präzisiert die Bedeutung des Bezugswortes, indem sie damit etwas gleichsetzt bzw. vergleicht. Sie ist immer ein Substantiv oder ein anderes substanti vwertiges Wort (Ádám, a bátyám, nincs itthon ’Adam, mein [älterer] Bruder, ist nicht da­heim’; T e, a titkár, jól tudod ezt! ’Du, der Sekretär, weißt das sehr wohl! ’). Auch diese Art der Apposition kann ein Wort auf das Zeichen é oder ein Possessivpronomen sein, dann aber ist auch das Bezugswort ein solches Wort, damit die Apposition nur als kongruierendes, identifizierendes substantivisches Wort verbunden wird (s. Punkt C). Das Bezugswort ver­weist also auf einen vorher genannten oder hinzugedachten Besitz und die Apposition wird mit diesem Bezugswort identifiziert (A borok közül Á d á­­m é, a bátyámé a legjobb ’Unter den Weinen ist der Adams, [der] meines [älteren] Bruders, der beste’). Die Apposition kann sowohl ausführlicher wie auch bündi­ger als das Bezugsglied sein (Budapest, az ország szép fővárosa, a Duna partjain terül el ’Budapest, die schöne Hauptstadt des Landes, liegt an den Ufern der Donau’, aber: A középfokú iskolát, a gimnáziumot, Budapesten végeztem el ’Die mittlere Schulstufe, das Gym­nasium, habe ich in Budapest absolviert’). Der mit der Apposition ausgedrückte Begriff kann sowohl enger begrenzt als auch ausführlicher sein, oder aus einer Aufzäh­lung bestehen (Egy könyvet lapozgattam, egy szótárat ’Ich blät­terte in einem Buch, in einem Wörterbuch’; Étel is maradt: sült, saláta meg torta ’Auch Essen blieb übrig: Braten, Salat sowie Torte’). Im häufigsten Typus dieses Syntagmas ist das eine Glied ein Eigen­name, das andere ein spezieller Gattungsname, der die Quali­tät, den Charakter des Bezugsgliedes definiert. (Mit Berufsnamen: Varga, az orvos, el se jött ’Varga, der Arzt, kam überhaupt nicht’ oder umgekehrt: Meghívtam az orvost, Vargát ’Ich habe den Arzt, [nämlich] Varga eingeladen’; mit Tiernamen: Jó kutyánk, Burkus, elveszett [Ady] ’Unser braver Hund, Burkus, ist verschwunden’ bzw. Burkus, a kutyánk, elveszett ’Burkus, unser Hund, ist verschwunden’.) Es können aber beide Glieder Gattungsnamen sein, z. B. als nähere Erläuterung einer Person (A gyerek, szomszédunk fia, éppen arra jött ’Das Kind, des Nachbars Sohn, kam gerade vorbei’; Szom­szédunk fia, egy fiatal gyerek, éppen arra jött ’Des Nachbars Sohn, ein jvnger Bub, kam ...’); oder aber die beiden Glieder sind bloße Synonyme

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