Andersen, Hans Christian: Ole Luköje. Das Sandmännchen (Bukarest, 1995)

„Nun höre einmal!“ sagte Oie Luköje am Abend, als er Hjalmar zu Bett gebracht hatte, „nun werde ich aufputzen!“ und da wurden alle Blumen in den Blumentöpfen zu großen Bäumen, die ihre langen Zweige unter der Decke und die Wände entlang streckten, so daß die ganze Stube wie das prächtigste Lusthaus aussah, und alle Zweige waren voll von Blumen und jede Blume war schöner als eine Rose, duftete lieblich, und wollte man sie essen, so war sie süßer als Eingemachtes! Die Früchte glänzten wie Gold, und Kuchen war da, der vor lauter Rosinen platzte; es war unvergleichlich schön! Aber zu gleicher Zeit hörte man es schrecklich jammern aus dem Tischkasten, wo Hjalmars Schulbücher lagen. „Was ist das nun? “ sagte Oie Luköje und ging bis zu dem Tisch und zog den Kasten auf. Es war die Schiefertafel, auf der es riß und wühlte, denn es war eine falsche Zahl in das Rechenexempel gekommen, so daß es nahe daran war, auseinanderzufallen; der Griffel hüpfte und sprang an seinem Band, als ob er ein kleiner Hund wäre, der dem Rechenexempel helfen wollte, es aber nicht konnte. Und dann jammerte es auch in Hjalmars Schreinbuch, o, es war ordentlich gräßlich anzuhören! Auf jedem Blatt standen der Länge nach herunter alle die grossen Buchstaben, jeder mit einem kleinen zur Seite, das war eine Vorschrift; und neben diesen standen wieder einige Buchstaben, die glaubten, sie s-ähen ebenso aus, und diese hatte Hjalmar geschrieben, sie lagen aber fast so, als ob sie über die Bleistiftlinjen gefallen wären, auf denen sie stehen sollten. „Seht, so sollt ihr euch halten!“ sagte die Vorschrift, „seht, so

Next