Wittstock, Erwin: Das letzte fest (Bukarest, 1991)

Rumäniendeutsches Literaturerbe In einem Selbstzeugnis hatte der Er­zähler Erwin Wittstock (1899—1962) bekannt: . .im Grunde genommen ist es nur der Mensch, dem meine Auf­merksamkeit gilt, allerdings der Mensch in seinen mannigfachen Beziehungen zum Nebenmenschen, zu Natur, Beruf, Familie, Volk und oft auch zu frem­den Völkern.“ Wie zutreffend diese Aussage ist, läßt sich leicht aus den bisher erschienenen Novellen und Er­zählungen des Autors ersehen wie nicht minder aus den hier vereinten Prosatexten. Schon der Roman „Das letzte Fest“, mit dem der Band be­ginnt, zeigt diese Vielfalt der Ver­knüpfungen, obwohl es sich, auf den ersten Blick, bloß um die Schilderung einer Entwöhnungskur für Raucher handelt. Die Heilstätte in einer länd­lichen Ortschaft Siebenbürgens ist zwar noch nicht eröffnet, doch treffen bereits die ersten Kurgäste ein, aus den von Bombenangriffen heimge­suchten Großstädten — eine Münch­nerin, ein Wiener und ein Berliner. Sie nehmen an heiterem und ernstem Geschehen im Dorf teil, auch halten sie sich in einem Waldkloster auf, wo sie den erzählfreudigen Mönch Myron kennenlernen.

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