Ódor László: Új német-magyar olvasmányos szótár (1998)

Worte Wir leben in einer Zeit der Sprachlenkung. Staaten, Parteien, Weltanschauungen schreiben vor, wie wir sprechen sollen, welches Wort wir gebrauchen sollen und welches nicht. Es ist gar nicht so lange her, da erhielten alle deutschen Zeitungen die Anweisung, die „Sprachregelung”, daß das Wort „tapfer” nur von deutschen Soldaten gebraucht werden dürfe. Je mehr ein moderner Staat seine Einwohner leiten und len­ken will, desto mehr versucht er auch die Sprache zu lenken, um in jene Bezirke vorzudringen, die von einem äußeren Gehorsam allein nicht erfaßt werden können. Werner Betz Wenn Wörter nicht bloß Zeichen, sondern gleich­falls die Hüllen sind, in welchen wir die Gedanken sehen: so betrachte ich eine ganze Sprache als einen großen Umfang von sichtbar gewordenen Gedan­ken, als ein unermeßliches Land von Begriffen. Jahr­hunderte und Reihen von Menschenaltem legten in dies große Behältnis ihre Schätze von Ideen, so gut oder schlecht geprägt sie sein mochten. Jede Nation hat ein eignes Vorratshaus solcher zu Zeichen gewordenen Gedanken, dies ist ihre Na­tionalsprache.. . Johann Gottfried Herder Die Sprache ist der Spiegel einer Nation; wenn wir in diesen Spiegel schauen, so kommt uns ein großes, treffliches Bild von uns selbst daraus entgegen. Friedrich Schiller

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