Solt Sándor: Erzeugnisse aus Ungarn: Produktion, Forschung und Entwicklung, Vertrieb (Budapest, 1978)
Vízgazdálkodási Tudományos Kutató Intézet
VÍZGAZDÁLKODÁSI TUDOMÁNYOS KUTATÓ INTÉZET (VITUKI) FORSCHUNGSANSTALT FÜR WASSERWIRTSCHAFT 1088 Budapest Vili, Rákóczi út 41 Postanschrift: Telefon: 131-690 Die Forschungsanstalt wurde in Anlehnung an die Traditionen des berühmten Ungarischen Hydrographischen Dienstes 1952 gegründet, um die Bedürfnisse einer einheitlichen Wasserwirtschaftspolitik in Ungarn zu befriedigen. In Anbetracht der Tatsache, daß ungefähr 40% der bebaubaren Fläche des Landes gegen Überflutung durch Hochwasser oder durch nicht abfließendes Schmelzwasser geschützt werden muß, weiterhin daß die Niederschläge über die Jahreszeiten äußerst ungünstig verteilt sind, bildet eine sorgfältige Bewirtschaftung der Wasservorräte die Grundlage einer gesicherten Produktion sowohl in der Landwirtschaft wie auch in der Industrie. Nach ersten Anfängen im 18. Jahrhundert wurde der Großteil der Meliorationsarbeiten im 19. Jahrhundert durchgeführt. Die erste Lehranstalt, an welcher Wasserbau als Fachstudium gelehrt worden ist, der Vorgänger der heutigen Technischen Universität Budapest, wurde im 19. Jahrhundert gegründet. Von den riesigen, unter der Leitung der Nationalen Wasserbaudirektion durchgeführten Arbeiten erregten die Regulierung der Theiß und des Eisernen Tores an der Donau weltweites Interesse. Die Hydrographische Abteilung wurde, als zweite in Europa, 1886 gegründet, zum Zweck der regelmäßigen Datensammlung, um so die Grundlagen der Wasserwirtschaft sicherzustellen. Dem Prinzip der umfangreichen Nutzung der Wasservorräte entsprechend, wurde die Nationale Wasserwinschaftsdirektion 1953 ins Leben gerufen, die als Oberbehörde für die Leitung der Forschungsanstalt für Wasserwirtschaft zuständig ist. Die Tätigkeit der Forschungsanstalt erstreckt sich auf das gesamte Gebiet der Wasserwirtschaft. Fragen des Hochwasserschutzes, des Flußbaus, der Wasserkraftnutzung, Melioration, Bewässerung und Abwasserbehandlung werden durch Grundlagen-, angewandte und Entwicklungsforschung erörtert. Die Forschungsaufträge umfaßten von hydrologischen Vorarbeiten bis zu Beobachtungen an fertigen Bauwerken sämtliche Gebiete der Wasserwirtschaft, Hvdrologie der Oberflächengewässer und Grundwasser, Trinkwasseraufbereitung, Kontrolle der Wasserqualität, Hydromechanik, Wasserbauten und Bautechnologie. Die miteinander verbundenen Abteilungen der Forschungsanstalt sind diesen Aufgaben entsprechend organisiert. Diese Organisation wurde von mehreren Fachleuten anerkannt und in der Zeitschrift »La Technique de l’Eau« (1966, No. 237) als Musterbeispiel erwähnt. Ende 1971 bestand das Personal der Forschungsanstalt aus rund 800 Angestellten, darunter 140 Hochschulabsolventen, die in der Forschung oder im Ingenieurwesen (Wasserbau, Maschinenbau, Chemie und Elektrotechnik, Geologie, Physik, Meteorologie, Geographie, Biologie, Landwirtschaft und Rechtswissenschaft) tätig waren. Mehrere erlangten den Titel »Doktor der Wissenschaften«, während 13 höhere wissenschaftliche Grade erhielten. Als außerordentliche Mitarbeiter nehmen mehrere anerkannte Professoren der Universität an der Arbeit der Forschungsanstalt teil. Für die Bewirtschaftung der Wasservorräte der Wasserläufe und Seen und für Messungen in repräsentativen Gebieten dient ein nationales Netz von Beobachtungsstationen, für dessen 358