Barna Gábor - Stemler Ágnes - Voigt Vilmos (szerk.): »Igniculi Sapientiae«. János-Baranyai-Decsi-Festschrift (Libri de libris, 2004)

Erzsébet Forgács-Drahota: Sprichwörter in den Werken von Gáspár Heltai

Erzsébet Forgács-Drahota SPRICHWÖRTER IN DEN WERKEN VON GÁSPÁR HELTAI 0. Einführung Der Gegenstand meines Beitrags ist der Sprichwortgebrauch von Gáspár Heltai, einem der bekanntesten Schriftsteller- Prediger des 16. Jahrhunderts. Seine Werke sind an Phraseo­­logismen dermaßen reich, daß sie mehrmals als Quellen diesbe­züglicher Untersuchungen dienten. Nach Vilmos Tolnais treffen­der Bemerkung (1910:29) sind Heltais Werke beinahe als Phraseo­logie-Sammlungen zu betrachten. Diese Fülle an Phraseologismen kann auf mehrere Gründe zu­rückgeführt werden. Erstens ist es ein Ausdruck seines persönli­chen Stils, zweitens dem Thema seiner Werke zu verdanken. Für die Fabeln ist z.B. schon von ihren gattungstypologischen Beson­derheiten her eine lehrreiche Tendenz charakteristisch, d.h. sie enthalten viele knapp und treffend formulierte Lebensweisheiten, Verallgemeinerungen von gesellschaftlichen Erfahrungen. Dies gilt besonders für die Auslegung am Ende der Fabeln, die Heltai selbst verfaßte, um die Lehre der Fabeln noch eindeutiger darzustellen. Sein Dialógus ist zwar mit Elementen der schöngeistigen Literatur durchwoben, im Grunde genommen ist es aber doch ein geistlich­moralisierendes Werk, und eben mit dieser moralisierenden Ten­denz ist zu erklären, daß der nüchterne Antal viele Sprichwörter verwendet, wenn er dem Trunkenbold Demeter die Mäßigkeit und Enthaltsamkeit beizubringen versucht. Es ist wiederum einsich­tig, warum wir in den Geschichten der sieben weisen Lehrer in Pontianus császár históriája so viele Sprichwörter finden, denn man brauchte schon eine besondere Redekunst, um Diocleciánus von den hinterlistigen Intrigen seiner Stiefmutter retten zu können. In seiner Abhandlung Háló, worin er die spanische Inquisition ent­larvte, sind wiederum viele Phraseologismen zu finden. Sein Werk Krónika hat einen geschichtlichen Charaker, deshalb ist es im Ver­hältnis zu den anderen arm an Phraseologismen. 119

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